Dias scannen mit dem Reflecta ProScan 4000 und SilverFast Studio
Seit über zwei Jahren scanne ich mit der in der Überschrift genannten Kombi meine Dias und Negative, und ich möchte hier einmal über meine Erfahrungen, sowohl mit der Hard-, als auch der Software berichten. Insbesondere, als ich immer wieder in den unterschiedlichsten Foren über nahezu erbitterte Kritiker des ProScan 4000 stolpere, deren Warnungen (z.B. "der frisst Filme, ®ist mechanisch nicht stabil genug" und ähnliches) ich in keiner Weise nachvollziehen kann.
Aber mal von Anfang an
Da kam also dieses neugierig erwartete Paket, und aus demselben holte ich einen großen Karton mit einem überraschend kompakten Gerät darin. Das fand ich schon mal nicht schlecht, denn damit ist nicht gleich der ganze Arbeitsplatz zugebaut. Wenn man sich den Scanner ansieht, findet man vorne eine Klappe, hinter der sich staubgeschützt der Einführungsschlitz für einzelne Dias befindet. An der rechten Seite des Gerätes gibt es zwei Öffnungen, in die sich ganze Filmstreifen einführen lassen. Beide Optionen brauchen keine weiteren Zusatzteile, wie Dia- oder Filmstreifenhalter, die bei manchen anderen Geräten zum Teil unverschämte Zusatzkosten verursachen. Ansonsten gibt es an der Rückseite des ProScan einen USB- und zwei Firewire-Anschlüsse, sowie einen An-Aus-Schalter. Das ist dann auch schon alles.
Bei der Installation des Scanners sollte man sich tunlichst an die beiliegenden Anweisungen halten, also erst die beiliegende Scansoftware Cyberview installieren, da sie den Treiber beinhaltet, dann erst das Gerät anschließen und einschalten. Wer dann noch die Software von LaserSoft verwenden möchte, sollte den Scanner wieder ausschalten und SilverFast installieren, was bei mir innerhalb weniger Minuten erledigt war. Dabei gibt es während des Installationsablaufes die Option, die Software als PlugIn in Photoshop zu installieren, was es ermöglicht, direkt aus PS auf das Scanprogramm zuzugreifen. Nach dem Einschalten des Scanners wird nun das Gerät automatisch erkannt.
Eine Besonderheit der SilverFast Software ist die Möglichkeit, mithilfe des mitgelieferten IT8-Kalibrierungsdias eine Farbkalibrierung des Scanners vorzunehmen, um farbverbindliche Scans zu ermöglichen. Dieser Vorgang ist im beiliegenden (nicht sehr umfangreichen) Handbuch so gut beschrieben, daß auch ich als Computerlaie, der ich damals war, damit keine Schwierigkeiten hatte.
Kurz zum Thema "Handbuch": Sowohl das beiliegende kleine Heftchen, als auch die auf der CD liegende PDF-Datei sind nicht sehr hilfreich und erklären nur das nötigste. Wirklich geholfen, mich in diese Materie einzuarbeiten hat mir das Buch "SilverFast - Das offizielle Buch" von Taz Tally.
Wenn man das Gerät einschaltet, ein Dia eingeschoben hat und SilverFast aufruft, dann kriegt man erstmal einen kleinen Schreck, denn das Gerät produziert erstmal einen ziemlichen Lärm. Wenn allerdings die "Aufwärm- und Einstellphase" abgeschlossen ist, geht es gesitteter zu.
Normalerweise macht man jetzt ersteinmal einen Prescan, stellt seinen Scanrahmen ein und regelt Tonwerte und Farbeinstellungen. Dafür bietet SilverFast wirklich umfangreichste Möglichkeiten, die allerdings eine längere Einarbeitungszeit erforderlich machen. Ich hatte den Bogen erst nach zwei bis drei Monaten so halbwegs 'raus und habe dann alle bis dahin gescannten Dias noch einmal in das Gerät geschoben, da mir meine bis dahin erzielten Ergebnisse einfach nurnoch grottenschlecht vorkamen®
Natürlich kann man auch mit einer geringeren Auflösung scannen, was den Vorgang beschleunigt, aber wenn es darum geht, analoge Originale nach Digitalien hinüberzuretten, dann empfiehlt sich die höchstmögliche Auflösung zu wählen. Die liegt beim ProScan bei 3600dpi, auch wenn man in der SilverFast-Software auch 7200dpi einstellen kann. Allerdings werden die zusätzlichen Pixel interpoliert, also dazugerechnet, und bedeuten keinen Auflösungsgewinn.
Zusammenfassend kann ich sagen, daß ich mit dem ProScan 4000 ein robustes und zuverlässiges Gerät gefunden habe, mit dem mir das Arbeiten viel Spaß und fast keinen Ärger bereitet, und das im Zusammenspiel mit SilverFast Ergebnisse liefert, mit denen ich sehr zufrieden bin.
Hier zum Schluß ein 100% Ausschnitt aus einem gescannten Dia:
(Quelle: World Images, Hamburg)