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Der Sinn der Bearbeitung eines gescannten
Bildes besteht in erster Linie darin, das Original
einer Bildvorlage möglichst genau wiederzugeben
beziehungsweise schlechte Vorlagen zu
verbessern. Die individuelle Wahrnehmung
spielt bei der digitalen Bildbearbeitung eine große
Rolle. Darum ist es wichtig, auf alle Faktoren
eines guten Bildes manuell Einfluss nehmen zu
können. SilverFast 8 ist die einzige Bildbearbeitungs-
Software, die alle Einstellungen in der
Vorschau durchführen kann. Das bedeutet, dass
grundsätzlich alle Veränderungswünsche in der
Vorschau kontrolliert und in Echtzeit vorgenommen
werden. Erst nach Berücksichtigung
der Gesamtkorrekturen erfolgt der Endscan.
Welches sind die Kriterien, die ein Bild gut
oder schlecht aussehen lassen?
Es sind als erstes das Verhältnis von Hell zu
Dunkel, dann die Reinheit und Intensität der
Farben sowie der Kontrast und die Schärfe
eines Bildes.
Die Reihenfolge der Arbeitsschritte in der
digitalen Bearbeitung von Vorlagen ergibt sich
aus der Logik und Vorgehensweise der klassischen
Reproduktions-Technik: Zu Beginn
wird die Helligkeit kontrolliert und eventuell
nachgebessert. Der hellste und der dunkelste
Punkt – die Extreme eines Bildes – werden
identifiziert und mit Hilfe einer Bildautomatik
korrigiert.
Im ersten Schritt werden zu helle Bereiche
etwas abgedunkelt, dunklere Stellen etwas
aufgehellt. Über eine Menü-Auswahl kann
die Korrektur für diverse Einstellungen wie
Personen, Landschaften, Sonnenuntergang,
Schnee- oder Nachtaufnahmen vorgenommen
werden. Die Bildautomatik berücksichtigt dabei
auch leichte Farbstiche und beseitigt sie.
Die Farbkorrektur einer Vorlage erfolgt als
zweiter Schritt, wenn Farben zu schwach
oder ausgeblichen sind oder wenn sie intensiver,
kälter oder wärmer werden sollen. Für diese
Aktionen stehen zwei mächtige Werkzeuge
zur Verfügung: die Globale Farbkorrektur
(Global Color Correction, GCC), mit der ein
Bild einen wärmeren oder kälteren Eindruck
erhalten kann, und die Selective Farbkorrektur
(Selective Color Correction, SCC), mit der jede
Farbe für sich nach individuellen Wünschen
verändert werden kann.
Speziell für kräftige oder Mehrfach-Farbstiche
steht ein spezielles Instrument, die Neutral-Pipette
(MidPiP) zur Verfügung, die bis zu 4
Farbstiche entfernen kann. Sie ist ein echtes
Wunderwerkzeug, beispielsweise bei Dias,
die eigentlich nicht mehr als bearbeitbar
erscheinen.
Der nächste Schritt, die Überprüfung und
eventuelle Erhöhung des Kontrastes, sollte in
jedem Fall vor der Schärfeeinstellung erfolgen,
weil damit vorhandene Grauschleier
aufgelöst werden können, die dann eine
bessere Schärfeeinstellung ermöglichen. Die
Einstellung erfolgt in Echtzeit mit Hilfe eines
Reglers. Ist alles nach Wunsch korrigiert, wendet
man sich der Schärfeeinstellung zu.
Die Beurteilung, ob ein Bild als „scharf“
bezeichnet werden kann, unterliegt ebenfalls
der subjektiven, individuellen Betrachtung.
Dabei bestimmt der Hell-Dunkel-Unterschied
zwischen angrenzenden Bereichen
oder Objekten (Detailkontrast) die optische
Wahrnehmung von Schärfe. Mit SilverFast
ist es möglich, in einer 1:1-Darstellung,
die im Zoomfenster sichtbar ist, genaueste
Schärfeeinstellungen über einen Regler
vorzunehmen. Der Begriff Unscharfmaskierung
(USM) stammt noch aus der analogen
Fotolabor-Technik, wo ursprünglich manuell
eine leicht unscharfe Positiv-Kopie hergestellt
wurde. Übereinandergelegt mit dem Original-
Negativ bewirkte dieses Verfahren einen
verstärkten Schärfeeindruck an den Kanten.
Abschließend gilt es, nach
dem Schärfen dem Bereich der stärkeren
Bildstörungen besondere Aufmerksamkeit zu
widmen. Dazu gehören die Kratzer-Entfernung
mit dem Werkzeug SRD/iSRD ((infrared)
Smart Removal of Defects) oder die Beseitigung
der Körnung mit GANE (Grain and
Noise Elimination), welche – in Abhängigkeit
vom Filmtyp – ein Bild belasten kann.
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