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Der Feder-Führer

Federn_Seite3_01 Der schweiz-französische Herausgeber von Naturgeschichte-Werken Delachaux et Niestlé mit Sitz in Paris und Lausanne hat 1998 den Wunsch geäußert einen fotografischen Führer zur Federkunde europäischer Vögel in französischer Sprache herauszubringen. So ein auf Forografien basierender Führer ist bis heute nicht auf dem Markt.

Sogar das umfangreichste Werk über Federn, das in zehn Bänden geplante Werk des weltweit führenden Feder-Experten Dr. rer. nat. habil. Wolf-Dieter Buschig, Direktor des Johann Friedrich Naumann Museums in Köthen, basiert auf Zeichnungen, nicht auf Fotografien. Seine Zeichnungen sind exzellent und fein detailliert, aber sie sind meist schwarz-weiss und nicht so genau wie Farb-Fotos. Dr. Busching's Mammut-Werk ist bisher nicht fertig gestellt. Der erste Band trägt den Namen "Handbuch der Gefiederkunde europäischer Vögel", 1997 beim deutschen Verlag AULA erschienen. Weitere Publikationen dieses führenden Autors werden in der Literatur-Liste am Ende genannt.

Diese hier zugrunde liegende Sammlung wurde 1996 vom Vorbesitzer dem Zoologischen Museum der Universität zu Hamburg gestiftet, unter der Voraussetzung, lebenslang unbeschränkten Zugang zu haben. Die Personen und Institutionen, die geholfen haben, diese Sammlung aufzubauen, werden im Appendix genannt.

Bern und Gabriel treffen sich mit Jean Arbeille. Während des Treffens wird am Beispiel des Buchfinken (Fringilla coelebs) diskutiert, wie die Feder-Porträts zusammengestellt werden sollen.
Folgende Entscheidungen werden während des Treffens in Frankfurt beschlossen:

1. Es ist ausreichend, lediglich die Federn der rechten Körperhälfte darzustellen, weil die Federn der linken Hälfte zu ihnen symmetrisch sind.
2. Jede Feder soll in voller Länge gezeigt werden, ohne andere Federn zu überlappen.
3. Der Hintergrund der Porträts sollte nicht zu hell, nicht zu dunkel und farblos sein, da der Hintergrund teilweise durch die Federn scheinen und deren Aussehen verändern kann. Der helle Saum, den manche Federn aufweisen, sollte sich klar vor dem Hintergrund abzeichnen. Man stimmt überein, dass ein neutraler mittelgrauer Hintergrund im Durschschnitt die beste Lösung ist. Die Federn werden an ihren Kielen mit durchsichtigem Kleber auf dem Hintergrund angebracht.
4. Um den vorhandenen Platz optimal auszunutzen und zur Übersicht des Lesers, werden die Federn auf allen Porträts auf die gleiche Weise angeordnet: Die Flügelfedern (Primär-, Sekundär- und Tertiär-Federn) werden in der unteren Hälfte angeordnet; die Schwanzfedern werden im oberen rechten Viertel platziert. Das verbleibende obere linke Viertel wird mit einer Auswahl an Unter- und Körperfedern gefüllt, wobei mindestens ein bis zwei Federn von jedem Typ gewählt werden. Jeder Feder wird mit der entsprechenden Abkürzung gekennzeichnet.
5. Dieses Arrangement passt für die meisten Sperlingsvögel-Spezies, auch für den Buchfink, der für das Beispiel herangezogen wurde, auf einen A5-Bogen. Daher wird A5 als Standard-Größe für alle Feder-Portäts festgelegt. Für Vögel größerer Gattungen wird eine passende Größe gewählt, von der A5 ein Anteil von 90%, 80%, 70%, 60%, 50%, etc. ist.

Diese Festlegungen auf dem Treffen in Frankfurt werden in den kommenden Jahren konsequent auf die Produktion aller Feder-Portraits angewendet. Zur Durchführung dieses Projektes veranschlagt Herr Arbeille einen Zeitrahmen von ein bis eineinhalb Jahren. Bernd und Gabriel halten das für angemessen. Sie haben schon begonnen, die Daten zu den einzelnen Spezies zusammenzustellen. In Deutschland und ganz Europa wurden zahlreiche Hersteller von Kartonpapier angeschrieben und um Zusendung von Proben mittelgrauen Kartons gebeten. Die Wahl fiel schließlich auf ein in Schweden hergestelltes Qualitäts-Kartonpapier.

Gabriel hat 2009 eine DVD mit den Feder-Porträts aller Singvogel-Spezies der westlichen Paläarktis veröffentlicht. Die DVD trägt den Titel "The Feather Atlas for the Birds of the Western Palearctic". Enthalten sind 1280 Feder-Porträts von Singvögeln in voller Größe, daneben viele weitere kleinere, die Unterschiede in Gefieder und Schwanzfedern darstellen.