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Vogelfedern sind 3-dimensionale Objekte – mit SilverFast werden sie digitalisiert.

Federn

Vogelfedern

Der Prozess des Scannens von Vogelfedern ist ein wichtiger Schritt für die Erstellung digitaler Datenbanken und die Erforschung von Vogelarten. Das Scannen ermöglicht es, detaillierte Bilder der Federn zu erfassen, die für wissenschaftliche Studien, forensische Analysen und Bildungszwecke verwendet werden können.

Die Bedeutung von Vogelfedern für die Luftfahrt

Die Identifizierung von Federn ist entscheidend, um die Ursachen vieler Flugzeugabstürze aufzuklären und zukünftige Unfälle zu verhindern. Zwei Ansätze werden zur Identifizierung von Federresten verwendet:

  • Der mikroskopische Ansatz umfasst die Analyse von flaumigen Federstrukturen unter dem Mikroskop und manchmal auch eine biochemische Untersuchung oder DNA-Entnahme. Dies ist notwendig, wenn nur kleine Federfragmente oder Blutspuren gefunden werden können.

  • Der makroskopische Ansatz ermöglicht einen visuellen Vergleich und verzichtet auf teure Instrumente. Dieser Ansatz wird verwendet, wenn größere Federfragmente oder andere Körperteile des Vogels gefunden werden.

Obwohl es bereits Bücher zur mikroskopischen Federanalyse gibt, fehlt es an Literatur und vollständigen illustrierten Führern zur makroskopischen Identifizierung, insbesondere mit Farbfotos. Angesichts dieses Mangels wurde beschlossen, ein Buch zur Feder-Identifizierung auf der Grundlage von Farbfotos zu entwickeln. Das Projekt war schnell recht weit fortgeschritten, aber zur Deckung der Produktionskosten wurden weitere Finanzmittel benötigt.

Ausgangsmaterial und Methodik

Das Projekt basiert auf einer großen Federsammlung, die in den letzten 15 Jahren mit Hilfe verschiedener Einrichtungen aufgebaut wurde und im Zoologischen Museum der Universität Hamburg verwahrt wird. Der Plan ist, Federn fast aller europäischen Vogelspezies auf etwa 800 Seiten im Format 24 x 34 cm zu illustrieren und zu beschreiben.

Der Hauptteil des Buches besteht aus über 600 großen Farbfotos, die ein komplettes Set an Primär-, Sekundär- und Schwanzfedern jeder Vogelspezies zeigen. Die Federn werden auf graue Pappe geklebt und mit einem hochauflösenden Scanner eingescannt. Diese Methode liefert reproduzierbare Ergebnisse, obwohl sie zeitaufwändig ist. Die Daten werden kompakt und präzise präsentiert, um sie so knapp wie möglich zu halten.

Die Beschreibungen der Federn sind in vier Abschnitte unterteilt:

  • Farbgebung der Federn, einschließlich Unterschiede zwischen Geschlechts- und Altersgruppen.

  • Gefiederstruktur, einschließlich Anzahl, Position und Form der Federn.

  • Angaben über die längste Primär- und Schwanzfeder.

  • Liste ähnlicher Gattungen und deren Unterscheidungsmerkmale.

Vor den Gattungsdaten stehen die Familiendaten, die die gemeinsamen Merkmale jeder Familie zusammenfassen. Ein kurzer Identifizierungsschlüssel hilft dabei, die Feder einer Familie zuzuordnen, und eine Liste ähnlicher Spezies ermöglicht die abschließende Identifizierung.

Der Feder-Führer

Delachaux et Niestlé, ein schweiz-französischer Herausgeber von Naturgeschichte-Werken, äußerte 1998 den Wunsch, einen fotografischen Führer zur Federkunde europäischer Vögel in französischer Sprache herauszubringen. Selbst das umfangreichste Werk über Federn, das in zehn Bänden geplante Werk von Dr. rer. nat. habil. Wolf-Dieter Busching, basiert auf Zeichnungen und nicht auf Fotografien. Die zugrunde liegende Sammlung wurde 1996 dem Zoologischen Museum der Universität zu Hamburg gestiftet, mit lebenslangem unbeschränktem Zugang.

Wichtige Entscheidungen, die vorab getroffen werden müssen sind u.a. die Anordnung der Federn auf den Porträts, die Auswahl des Hintergrundes und die Festlegung der Standardgröße der Porträts. Diese Festlegungen werden konsequent auf die Produktion aller Feder-Portraits angewendet, und zur Durchführung des Projektes wird ein Zeitrahmen von ein bis eineinhalb Jahren veranschlagt. 2009 wird eine DVD mit Feder-Porträts aller Singvogel-Spezies der westlichen Paläarktis unter dem Titel „The Feather Atlas for the Birds of the Western Palearctic“ veröffentlicht, die 1280 Feder-Porträts von Singvögeln in voller Größe enthält.

Farb-Reproduktion

Die Suche nach der optimalen Farbreproduktion für die Federporträts führte zu zahlreichen Tests mit hochwertigen Kameras und Scannern. Die Tests ergaben, dass Flachbettscanner gegenüber Kameras deutliche Vorteile bieten, da sie Streulicht vermeiden und die Federn schärfer erfassen. Unter der Anleitung von Dr. Sehran Tatari von Linotype wurden verschiedene Scannermodelle getestet. Der Fujicolor Lanovia C550 erzielte beeindruckende Ergebnisse, war jedoch zu teuer. Der Epson GT 12000, der ähnliche Fähigkeiten wie der teurere Lanovia C550 aufwies, wurde als geeignet für das Projekt befunden.

Epson stellte freundlicherweise einen GT 12000 zur Verfügung. Die Wahl der Scanner-Software erwies sich als entscheidend, wobei SilverFast von LaserSoft Imaging als Branchenstandard galt. Durch die großzügige Spende eines GT 12000 und SilverFast-Software durch Karl-Heinz Zahorsky von LaserSoft Imaging wurde das Rückgrat des Projekts gebildet, und die Mehrheit der Federn wurde damit gescannt. Ein weiterer Scanner desselben Typs wurde von Zahorsky an die Maharishi European Research University gespendet und unterstützte das Projekt ebenfalls.

Der kroatische Falknerei-Verband

Der Falknerei-Verband, eine Non-Profit-Organisation, wurde 2000 gegründet, um den Bestand an Greifvögeln in Kroatien zu erhalten und zu schützen. Das Falknerei-Center, eine offizielle Behörde des Ministeriums für Umwelt- und Naturschutz, versorgt jährlich mehr als 150 verletzte Wildvögel und betreibt das einzige tierärztliche Service für Wildtiere in Kroatien. Dank Spenden wurde ein forensisches Wildtier-Labor eingerichtet und eine Greifvogel-DNA-Datenbank aufgebaut. Eine Spende von EPSON ermöglichte die Digitalisierung einer großen Feder-Sammlung für wissenschaftliche und forensische Arbeit.

Vor dem Scannen werden die Federn gereinigt, entstaubt und sterilisiert. Mit dem Epson Expression 10000XL Scanner und SilverFast werden die Federn digitalisiert und archiviert. Der Hintergrund der Bilder wird mit Photoshop bearbeitet, um unnötige Schatten zu entfernen. Zusätzlich zum Scannen einzelner Federn wird ein Gesamtbild des Gefieders erstellt, um primäre, sekundäre und Schwanzfedern gemeinsam darzustellen.

Dorsale Ansicht der Schwanzfedern des Europäischen Uhus
Dorsale Ansicht der Schwanzfedern des Europäischen Uhus
Ventrale Ansicht der Schwanzfedern des Europäischen Uhus
Ventrale Ansicht der Schwanzfedern des Europäischen Uhus

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Gabriel Hartmann
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