Einführung
Warum hat sich das Dia überhaupt so stark verbreiten können? Zu seiner Verbreitung hat sicher beigetragen, dass Diapositive das Bild als positiv und in den richtigen Farben zeigen. Damit lassen sich Dias, anders als Negative, auf einem Leuchttisch ganz einfach beurteilen und sortieren. Dias weisen zudem einen höheren Kontrastumfang, also mehr Abstufungen zwischen dem dunkelsten und dem hellsten Punkt, als davon entwickelte Fotos auf. Sie eignen sich damit hervorragend für die Projektion und überzeugen mit einer sehr natürlichen Farb- und Helligkeitswiedergabe. Kein Wunder also, dass in fast jedem Haushalt ein Dia-Projektor und jede Menge Dias zu finden waren bzw. sind. Glücklicherweise sind Dias deutlich lichtbeständiger als Negative oder Kodachromes, so dass sie sich auch von daher eher für das Projizieren anbieten.
Dias fallen in SilverFast Fachjargon unter den Oberbegriff der „Transparenten Vorlagen“. Die griechische Vorsilbe „Dia“ und die lateinische Vorsilbe „trans“ bedeuten beide „durch“ oder „hindurch“. Gemeint ist natürlich das Licht, das durch das Material hindurch scheinen kann. Zum Scannen von Dias und anderen transparenten Vorlagen benötigt man entsprechend einen Filmscanner oder einen Flachbettscanner mit Durchlichteinheit.
Es gibt heutzutage nur noch wenige Hersteller, die Dia-Filme produzieren. Die wenigen, die noch existieren, sind aber im Laufe der Zeit stetig weiterentwickelt und optimiert worden. Insbesondere die Fujichrome-Filme haben sich durch ausgezeichnete Schärfe und Feinkörnigkeit sowie gute Haltbarkeit einen Namen gemacht und in diesen Bereichen inzwischen sogar den Kodachromes den Rang abgelaufen.
Es ist gar nicht so schwer, Dias in guter Qualität einzuscannen. Man muss nur ein paar grundlegende Hinweise beachten, die sich aus den besonderen Charakteristika eines Dias ergeben.
Dichte-Umfang
Dias haben einen enormen Dichte-Umfang, der in vielen Fällen über das hinausgeht, was ein Scanner üblicherweise aufnehmen kann. Der Dichte-Umfang, auch Kontrast-Umfang oder Dynamik genannt, beschreibt beim Scannen die Anzahl der Abstufungen zwischen dem dunkelsten und dem hellsten Punkt, die der Scanner unterscheiden kann. Je mehr Abstufungen der Scanner wahrnehmen kann, desto detailreicher wird das Bild. Bei Positiv-Dias bedeutet das vor allem mehr Details, also Bildinformationen, in den dunklen Bereichen. Andererseits werden alle Informationen außerhalb des Dichtebereichs, den der Scanner erfassen kann, nicht digitalisiert; diese Informationen gehen verloren. Deshalb ist es extrem wichtig, den Dichte-Umfang beim Scannen möglichst groß zu halten.
Damit beim Digitalisieren möglichst viele Informationen erhalten bleiben, ist Multi-Exposure entwickelt worden. Bei diesem Verfahren wird das Bild beim Scannen mit zwei unterschiedlichen Belichtungs-Intensitäten belichtet, um sowohl aus den dunklen als auch aus den hellen Bereichen das Optimum herauszuholen.