• SilverFast - Quality Scanner and Digital Imaging Software made in Germany since 1986
CMOS-Scanner, CCD-Scanner oder digitale Kamera, wo liegen die Unterschiede?

Scannen vs. Abfotografieren

3 verschiedene Ansätze

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, analoge Bilder zu digitalisieren. Seit einigen Jahren gibt es günstige „Digitalisierer“, sogenannte CMOS-Scanner, die mit Film- und Foto-Scannern mit CCD zu konkurrieren versuchen. Als dritte Option ist noch das Abfotografieren mit digitalen Spiegelreflex-Kameras bekannt, welches häufig auch Re-Fotografieren oder Duplizieren genannt wird. Die Vor- und Nachteile dieser drei Möglichkeiten sollte jeder für sich selbst abwägen, bevor man sich für eine davon entscheidet. Hier ein kurzer Überblick dazu:

Scannen mit CMOS-Scanner

CMOS-Scanner sind typischerweise recht kleine Geräte, die für unter 100 Euro zu kaufen sind. Sie finden diese Geräte bei den typischen großen Online-Händlern, in Elektronikmärkten sowie in besonderen Aktionen beim Discounter um die Ecke. Anwender legen ihr Dia oder ihren Filmstreifen in einen Halter ein und schieben diesen in das Gerät. Es gibt nicht viel zu konfigurieren, so dass man direkt mit der Bild-Digitalisierung beginnen kann. Ein günstiger Kamera-Sensor fotografiert das Bild dann mit geringer Auflösung „irgendwie“ ab.

Die Bilder werden anschließend per USB oder Speicherkarte auf den PC übertragen. Die Ergebnisse schwanken je nach Gerät und Bild, sind aber keinesfalls mit denen eines richtigen Filmscanners mit CCD zu vergleichen. Beim Digitalisieren selbst bestehen kaum Möglichkeiten zur Bildbearbeitung und nach der Digitalisierung ist die Qualität für eine Nachbearbeitung nicht ausreichend.

Diese CMOS-Geräte sind günstig und locken auf den ersten Blick mit einfacher Handhabung. Häufig sind Kunden von der Qualität aber nicht überzeugt und digitalisieren anschließend ein zweites Mal mit einem richtigen Scanner, um zufriedenstellende Qualität zu erreichen.

Vorteile Nachteile
schnelles Digitalisieren fragwürdige Qualität
kein Vorwissen nötig geringe Auflösung
minimaler Dynamikumfang
wenig bis keine Bildbearbeitung möglich
Vorteile Nachteile
schnelles Digitalisieren erfordert Vorkenntnisse im Bereich Fotografie und Bildbearbeitung
ggf. kann vorhandene Hardware genutzt werden Staub- und Kratzer-Entfernung besonders aufwendig und Qualität einer Infrarot-basierten Optimierung kaum zu erreichen
gutes Farbmanagement durch korrekte, reproduzierbare Lichtverhältnisse nur schwer erreichbar und meist sehr teuer
korrekte Konvertierung von Negativen sehr aufwendig
Auflösung meist geringer als vermutet (PPI vs. Megapixel, Stichwort: Limitierung durch Bayer-Matrix)
Neuanschaffung sehr kostspielig

Abfotografieren mit der Digital-Kamera

Im Internet finden sich viele unterschiedliche Anleitungen zum Digitalisieren mit einer digitalen Spiegelreflex-Kamera. Die Aufbauten reichen dabei von einem einfachen Diavorsatz bis hin zu fein ausgetüftelten, selbstgestalteten Konstruktionen, die Kamera und Bild in einem festen Abstand und genauer Ausrichtung fixieren. Besonders begabte Handwerker kombinieren ihre DSLR mit einem umgebauten Diaprojektor zu einer Digitalisierungsmaschine, die in kurzer Zeit große Mengen von Dias verarbeiten kann.

Diese Option kommt hauptsächlich für diejenigen in Frage, die bereits über eine sehr gute Vollformat-Digital-Kamera verfügen. Die Anschaffung der nötigen Objektive und Zubehörteile für die Digitalisierung ist bereits ein erheblicher Kostenfaktor und wird schnell teurer als ein speziell für diese Aufgabe ausgelegter Filmscanner. Wenn dann noch die Kamera zusätzlich angeschafft werden muss, ist mit Preisen im Bereich von mehreren tausend Euro zu rechnen. Zu empfehlen ist der Einsatz sehr hochwertiger Vollformat-Digital-Kameras, die den erforderlichen Dynamikumfang für das Digitalisieren erreichen. Bei Mittelklasse-Kameras wird dieser eher nicht erreicht, so dass nicht alle Details des Bildes aufgenommen werden können. Auch die Auflösung muss ausreichend hoch sein. Zwar werden schon Profi-Kameras mit bis zu 45 Megapixeln angeboten, allerdings führt die häufig verwendete Bayer-Matrix beim Digitalisieren zu einer 2/3 geringeren, nutzbaren Auflösung.

Zu berücksichtigen ist außerdem, dass die Bilder wirklich absolut plan sein müssen. Wo beim Scanner ein Halter für die nötige Planlage sorgt, muss beim Aufbau einer Eigenkonstruktion daran gedacht werden. Auch die Beleuchtung will gut überlegt sein, denn Reflexionen auf der Filmoberfläche sind nicht selten.

Die Bildbearbeitung wird bei diesem Workflow natürlich erst nach dem Digitalisieren erledigt. Staub und Kratzer auf den Bildern werden bei dieser Methode 1:1 in das Digitalbild übertragen und müssen später zusätzlich zur farblichen Bildgestaltung von Hand oder mit einem Spezial-Plug-in wie SRDx für Photoshop korrigiert werden. Einen Infrarot-Kanal wie bei einem Scanner, der eine komfortable, automatisierte Staub- und Kratzerentfernung ermöglicht, gibt es für diese Lösung nicht.

Will man seine Negative abfotografieren, steht man vor der Schwierigkeit, dass man diese erst in Positive umwandeln muss, damit man sie nutzen kann. Die korrekte Konvertierung der Orange-Maskierung des Negativfilms ist dabei die besondere Herausforderung, die üblicherweise vom Scan-Programm durchgeführt wird. In SilverFast zum Beispiel gibt es dafür ein eigenes NegaFix-Werkzeug, das Presets für viele verbreitete Filmtypen anbietet. Beim Re-Fotografieren muss das Umwandeln in der Bildbearbeitungs-Software meistens von Hand durchgeführt werden. Viele Programme bieten inzwischen eine grundlegende Negativ/Positiv-Umwandlung, die die unterschiedlichen Orange-Maskierungen einzelner Filme jedoch nicht berücksichtigen. Wird die Orange-Maskierung nicht korrekt entfernt, so entstehen kontrastarme und ggf. farbstichige Bilder.

Scannen mit CCD-Scanner

Scanner mit CCD unterscheiden sich in in vielerlei Hinsicht von den bereits beschriebenen CMOS-Scannern, auch wenn Einsteigermodelle preislich nur leicht über dem Niveau vieler CMOS Scanner liegen. Während CMOS Scanner wie eine günstige Digicam funktionieren und fotografieren, wird beim CCD-Scanner eine Scan-Einheit am Bild vorbeibewegt, die das Bild dabei Zeile für Zeile einliest. Die CCD-Geräte erreichen einen deutlich höheren Dynamikumfang und eine deutlich höhere Auflösung als CMOS Scanner, wobei die Scans je nach Auflösung etwas dauern können.

Ein deutlicher Vorteil gegenüber dem Abfotografieren ergibt sich daraus, dass Scanner relativ unabhängig vom Umgebungslicht arbeiten und konstante Lichtverhältnisse schaffen. Während es beim Abfotografieren einiges an Aufwand kostet, für eine einheitliche Beleuchtungssituation zu sorgen, ist diese beim Scanner konstruktionsbedingt gegeben. Viele der Scanner, die auch oder speziell für das Scannen von Film und Fotos konzipiert wurden, verfügen über einen zusätzlichen Infrarot-Kanal, mit dessen Hilfe die Scansoftware Staub und Kratzer sehr präzise erfassen und korrigieren kann. Die Nachbearbeitung kann mit der infrarot-basierten Staub- und Kratzer-Entfernung in den meisten Fällen vollautomatisch ablaufen.

Geeignete Scanner punkten mit einer sehr hohen Auflösung und gutem Dynamik-Umfang. Durch spezielle Scan-Funktionen wie SilverFast Multi-Exposure lässt sich der Dynamik-Umfang beim Scannen noch weiter erhöhen. Dafür ist ein zweiter Scan nötig, der etwas zusätzliche Zeit benötigt und dafür mehr Zeichnung in den Lichtern und Schatten ermöglicht und das Rauschen im Bild reduzieren kann.

Mit den vorbereiteten Farbprofilen, die in SilverFast für jeden einzelnen Scanner enthalten sind, ist die optimale Voraussetzung für einen kalibrierten Workflow gegeben. In Sachen Farbmanagement müssen Sie sich also um nichts kümmern, es sei denn die Ergebnisse sollen noch präziser ausfallen. Dann lässt sich mit der Auto-IT8 Scanner-Kalibrierung schnell und einfach ein eigenes Profil erstellen.

Vorteile Nachteile
optimale Staub- und Kratzerentfernung durch Nutzung des Infrarotkanals erhöhter Zeitaufwand beim Scannen
konstante Lichtverhältnisse, dadurch unabhängig vom Umgebungslicht einsetzbar
hoher Dynamikumfang für mehr Bilddetails
kalibrierter Workflow einfach einzurichten
einfache Bedienbarkeit
preiswerte Geräte mit guter Qualität verfügbar

Fazit

CMOS-Scanner sind sehr, sehr einfach gehalten und leicht zu bedienen. Die Geschwindigkeit ist sehr gut. Das hat aber auch seinen Preis, denn Bildkorrekturen sind häufig gar nicht möglich und die Qualität ist nicht mal mit Hinblick auf den geringen Anschaffungspreis überzeugend.

Digital-Kameras bieten eine interessante Option für all diejenigen, die bereits über eine digitale Vollformat-Kamera verfügen und die Zeit und die Lust haben, sich einen geeigneten Repro-Stand einzurichten. Allerdings werden erweiterte Kenntnisse sowohl für das Digitalisieren als auch das Bearbeiten sowie ein hochwertiges Bildbearbeitungs-Programm benötigt.

Eine der preiswertesten und einfachsten Optionen ist nach wie vor das Scannen mit dem CCD-Scanner. Die erforderlichen Kenntnisse beschränken sich hierbei meist auf die Scan-Software. Die Hardware ist ja bereits genau auf ihr Vorhaben abgestimmt. Die Einarbeitung in ein zusätzliches Bildverarbeitungs-Programm ist eigentlich nur dann nötig, wenn Sie Ihre Bilder, über die Wiederherstellung hinausgehend, kreativ bearbeiten wollen.

Sobald Sie sich dafür entschieden haben, Ihre Bilder mit einem qualitativ hochwertigen CCD-Scanner und SilverFast einzuscannen, dann finden Sie hier passende Scanner.